Keine Haftung des GmbH-Geschäftsführers wegen Nichtzahlung des Mindestlohns

MiloG §§ 1 II, 2 I 1 Nr. 2, 20, 21 I Nr. 9; OWIG § 9 I Nr. 1; BGB § 823 II, GmbHG §§ 13 II, 43 I, II

Geschäftsführer einer GmbH haften gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der GmbH nicht deshalb auf Schadensersatz nach § 823 II BGB, weil sie im Einzelfall nach § 21 I Nr. 9 MiLoG in Verbindung mit § 9 I Nr. 1 OWiG für Verstöße der GmbH gegen ihre Verpflichtungen aus § 20 MiLoG, ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein Arbeitsentgelt mindestens in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns zu zahlen, bußgeldrechtlich verantwortlich sind. Der Bußgeldtatbestand des § 21 I Nr. 9 in Verbindung mit § 20 MiLoG stellt – ungeachtet des § 9 I Nr. 1 OWIG – kein Schutzgesetz im Sinne von § 823 II BGB zugunsten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der GmbH in ihrem Verhältnis zu dem/den Geschäftsführer/n der Gesellschaft.

(amtl.)

BAG Urteil vom 30.03.2023 – 8 AZR 120/22

NJW 2023, Seite 2962

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