Mietminderung bei Belästigung durch benachbarte Großbaustelle

Entscheidung der Woche

Mietminderung bei Belästigung durch benachbarte Großbaustelle

BGB § 133, § 157, § 242, § 535, § 536 Abs. 1, § 906 Abs. 1 S. 1

  1.  Nach Abschluss des Mietvertrags eintretende erhöhte Lärm- und Schmutzimmissionen begründen, auch wenn sie von einer auf einem Nachbargrundstück eines Dritten betriebenen Baustelle herrühren, bei Fehlen anderslautender Beschaffenheitsvereinbarungen grundsätzlich keinen gem. § 536 Abs. 1 Satz 1 BGB zur Mietminderung berechtigenden Mangel der Mietwohnung, wenn auch der Vermieter die Immissionen ohne eigene Abwehr- oder Entschädigungsmöglichkeit nach § 906 BGB hinnehmen muss (Bestätigung des BGH, Urt. v. 29.4.202 – VIII ZR 31/18, MDR 2020, 847 = NJW 2020, 2884 Rz. 28; vgl. auch BGH, Urt. v. 29.4.2015, 177 Rz. 35 ff. = MDR 2015, 819).
  • Eine anderslautende Beschaffenheitsvereinbarung der Mietvertragsparteien kann nicht mit der Begründung bejaht werden, die Freiheit der Wohnung von Baulärm werde regelmäßig stillschweigend zum Gegenstand einer entsprechenden Abrede der Mietvertragsparteien (Bestätigung des BGH v. 29.4.2020, a.a.O. Rz. 56 ff.).

(alle amtl.)

BGH Urt. v. 24.11.2021 – VIII ZR 258/19

(LG Berlin – 64 S 190/18; AG Berlin-Charlottenburg – 226 C 98/18)

MDR 2022 S. 298

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